in der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Ariane I. – 2019

Wäscherprinzessin

der Session 2018/2019

Ariane Clever
Ariane I.

Ariane wurde zu ihrer Vorstellung im Sessionsheft 2019 interviewt:

Liebe Ariane!

Herzlichen Glückwunsch zu deiner diesjährigen Aufgabe im Karneval: Repräsentantin der Beueler Weiberfastnacht als Wäscherprinzessin Ariane I.!

Heute werden sich viele Leser an das Sessionsheft des letzten Jahres erinnern, wo du dich damals als Wäscherin vorgestellt hast. Deine karnevalistischen Interessen und Erfahrungen kennen zwar viele Leser schon, aber eine Kurzfassung nehmen wir auch gerne mit auf:

Ich zähle mit zu den Glückspilzen, seit nun 26 Jahren op de Schääl Sick mein Zuhause zu haben, und ich möchte die Sonnenseite Bonns auch nie verlassen. Ich liebe meine Heimat, mein Beuel und für mich ist es selbstverständlich, dass wir hier alle von klein auf karnevalistisch geprägt werden. Als Mädchen aus dem LiKü-Ra-Staat haben meine Eltern schon früh dafür gesorgt, dass ich am heimischen Karneval teilnehme. Mein Herz schlägt also schon seit vielen Jahren für unseren Beueler Fastelovend. Magisch angezogen haben mich als Kind schon die Prinzessinnen und Prinzenpaare, die ich – noch ganz klein – für echt hielt. Der Aufzug der Tollitäten löste in mir immer einen Zauber und große Faszination aus. Kein Wunder, dass ich mir immer gewünscht habe, einmal selbst Prinzessin zu sein. Und nun bin ich es! Meine ersten eigenen aktiven Erfahrungen sammelte ich als Tanzmariechen im Kindercorps der LiKüRa-Ehrengarde. Meine Eltern waren in dem Verein selbst sehr aktiv und mein Vater unterstützt die Ehrengarde auch heute noch mit seinem Können. Auch an meinem Bruder ist der rheinische Brauch nicht spurlos vorbeigezogen. Er ist Schlagzeuger bei Querbeat und zieht mit viel Freude durch die Säle. Ich bin aktives Mitglied im Damenkomitee St. Josef, welches mich auch in der Session begleiten wird. Dort gibt es viele Möglichkeiten, mich einzubringen, egal ob bei Vorführungen für die eigene Sitzung oder beim Basteln neuer Kostüme. Ich habe dort mein karnevalistisches zuhause gefunden, und ich freue mich sehr, die jecken Wiever an meiner Seite zu haben.

Nun sind seit deinem Text für die vergangene Session gute 14 Monate an dir vorbei gezogen. Erzähl uns, wie sich dein Wunsch, Wäscherprinzessin zu werden, entwickelt hat:

Ich glaube, viele Beueler Mädchen träumen davon, einmal selbst Wäscherprinzessin sein zu dürfen. So war es auch bei mir. Als ich in der Session 2016 die Möglichkeit hatte, das LiKüRa-Kinderprinzenpaar Julian II. und Lana I. zu begleiten und den Karneval noch mal von einer für mich neuen Seite kennenlernen durfte, rückte der Wunsch, einmal selbst Repräsentantin zu sein, deutlich in den Vordergrund. Die Zeit mit den Kindern hat unglaublich viel Freude bereitet und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Die vielen tollen Momente, die ich als Wäscherin mit Franzi und Linda erleben durfte, die Begeisterung der Leute und besonders das Strahlen der Kinder haben alle Zweifel aus dem Weg geräumt und mir war klar, es gibt kein Zurück mehr:

ICH MÖCHTE WÄSCHERPRINZESSIN WERDEN!

Dass ich es in dieser Session geworden bin, war für mich eine riesen Überraschung und ich danke dem Wahlgremium für die einmalige Chance, die Beueler Weiberfastnacht als Wäscherprinzessin repräsentieren zu dürfen. Dieses traditionsreiche Brauchtum zu vertreten, ist mir besonders wichtig, weil der Karneval uns Menschen gut tut und uns verbindet. Ich werde mein Bestes geben, die Marke BEUELER WEIBERFASTNACHT auch über die Stadtgrenze hinaus präsent zu machen. Als Wäscherprinzessin möchte ich es mir zur Chefsache machen, all diejenigen, die den Jecken in sich noch nicht entdeckt haben, für unsere Beueler Mission zu gewinnen. Die Geschichte der Waschfrauen von 1824 ist bewegend und prägt die Wiege des Wievefastelovends bis heute. Ich freue mich, die schöne Tradition lebendig zu halten, und bitte Euch, mit mir gemeinsam viele Menschen mit dem Karnevalsbazillus zu in zieren und zum Mitmachen zu bewegen.

Du wirst ja von zwei hübschen Wäscherinnen begleitet und ihr werdet als „sportliches Trio“ durch die Säle ziehen. Wie wählt man seine Begleitung eigentlich?

Die Wäscherinnen zu wählen ist eine der ersten und für mich auch eine sehr wichtige Aufgabe, die einen als frisch gewählte „noch net, ävver dann“ Wäscherprinzessin erwartet. In Beuel ist es so, dass die Wäscherinnen erst einmal bei der Obermöhn eine Bewerbung abgeben. Nach der Wahl der neuen Wäscherprinzessin endet eine Vorstellungsrunde der Bewerberinnen als Wäscherin statt. So hat die Prinzessin auch die Möglichkeit, die Interessentinnen persönlich kennenzulernen. Das ist sehr wichtig; die Chemie muss von Anfang an stimmen, denn wir verbringen sehr viel Zeit miteinander. Im Anschluss an die Vorstellungsrunde werden im engen Kreis die gewonnenen Eindrücke ausgetauscht und gemeinsam überlegt, wer am besten in das Team der Wäscherprinzessin passt. Anders als in einem beruflichen Bewerbungsverfahren muss man dabei aber auch ein bisschen auf das Bauchgefühl achten. Mir ist die Wahl wirklich nicht leicht gefallen, da alle Mädchen unglaublich nett waren. Am Ende musste ich mich jedoch entscheiden und ich bin froh, mit Katrin und Lisa zwei so zuverlässige und treue Begleiterinnen zu haben.

Wir haben die Monate bis zur Session genutzt, um uns näher kennenzulernen, indem wir Konzerte besuchten und viele schöne Abende gemeinsam verbracht haben. Das hat uns fest zusammengeschweißt und ich bin sicher, wir werden gemeinsam eine tolle Zeit erleben und auch nach der Session gute Freundinnen bleiben.

Hand auf‘s Herz: Deine Session wird durch das Jubiläum der französischen Partnerschaft geprägt sein, was man an deinem Motto „3x Alaaf und bonjour, Beuel is jeck met Mirecourt“ sieht. Sprichst du auch Französisch und ist es für Dich etwas Besonderes in diesem Jubiläumsjahr zu regieren?

Die Freundschaft zwischen den beiden Städten besteht seit nunmehr 50 Jahren. Ich sehe darin ein besonders wichtiges Jubiläum für uns Beueler, das meine Session charakterisieren wird. So habe ich die Aufgabe, die Jumelage zwischen Beuel und Mirecourt karnevalistisch als „gelebte“ Freundschaft hervorzuheben und das ist mir eine große Ehre. Freundschaften fallen nicht vom Himmel. Damit eine Freundschaft entstehen kann und sich seit 50 Jahren bewährt, muss man sich einbringen, aktiv sein und sich stets um den anderen bemühen. Das ist uns gelungen und stellt hoffentlich für jeden Beueler und jede Beuelerin einen großen Mehrwert dar. Leider spreche ich kein Französisch. Ich hatte Latein, Englisch und Spanisch und muss hier aber zugeben, dass ich in meiner schulischen Laufbahn immer mehr naturwissenschaftlich interessiert war. So habe ich mich in der 8ten Klasse an der Liebfrauenschule gegen Französisch als dritte Fremdsprache entschieden. Stattdessen wählte ich das durch Biologie und Chemie geprägte Fach Ernährungslehre. Heute würde ich wahrscheinlich anders wählen. Denn ich habe begriffen, wie wichtig es ist, die Sprache des Nachbarlandes zu verstehen. Über den Tennissport konnte ich als Teenagerin am deutsch-französischen Austausch teilnehmen. Neben vielen kulturellen und sportlichen Highlights, die zu vielen interessanten Begegnungen führten, haben wir gerade über die sportliche Ebene schnell einen Draht zueinander gefunden. Trotz sprachlicher Barrieren kamen witzige Matches zustande. Das war wirklich cool! Auch im letzten Jahr bei der „ Delegation Mirecourt“ hatte ich als Wäscherin von Franzi I. viel Spaß mit unseren französischen Freunden.

Als Wäscherprinzessin in diesem Jubiläumsjahr bin sehr stolz darauf, die Freundschaft zu Mirecourt durch mein Motto in das richtige Rampenlicht stellen zu können und würde mir wünschen, dass wir mit unserem Beueler Wievefastelovend einen wertvollen kulturellen Beitrag des rheinischen Frohsinns zur Jumelage Beuel-Mirecourt beitragen.

Mit Deiner Proklamation als Wäscherprinzessin Ariane I. geht Deine Session nun endlich los, hast Du noch etwas, was Du allen Jecken sagen möchtest?

Liebe Freunde und Förderer der Beueler Weiberfastnacht, liebe Freunde aus unserer Partnerstadt Mirecourt, liebe Mitglieder des Damenkomitees St. Josef, leev Jecke von Nah und Fern, heute ist es soweit: Heute werde ich proklamiert als Wäscherprinzessin Ariane I.. Von dem Modus „noch net ävver dann“ wechsele ich heute um auf mein Amt als Wäscherprinzessin von Beuel, das ich von Herzen gerne übernehme und mit aller Kraft auf allen Ebenen – lokal, regional und grenzüberschreitend – repräsentieren möchte. Karneval ist mehr als nur „jeck“ sein. Karneval heißt für mich in erster Linie: Zusammenstehen, Freude teilen und Freundschaften knüpfen. Und ich bin stolz, als Repräsentantin diese Werte überall besonders hervorheben zu können, die auch unsere Freundschaft zur Partnerstadt Mirecourt seit 50 Jahren manifestiert.

Was macht eine erfolgreiche Wäscherprinzessin aus? Die Frage ist leicht zu beantworten: Der Erfolg hängt von der Mitarbeit und Unterstützung aller ab. Der Rathaussturm steht in vier Wochen nicht einfach vor der Tür und auch die Session überrollt uns nicht plötzlich aus dem Nichts. Nein, es steckt ein ganzes Jahr harte Arbeit vieler fleißiger Hände, vieler Kreativen und das Engagement zahlreicher Damenkomitees, die sich um die Fortsetzung und Weitergabe unserer Tradition der Beueler Weiberfastnacht Jahr für Jahr einsetzen. Ich zähle auf Euch, um einen farbenfrohen Karneval präsentieren zu können, der seinesgleichen sucht. Ich danke Euch für Euren Fleiß, Eure Mühe, für die vielen Ideen, mit denen Ihr meiner Session den passenden Rahmen verleiht und mich als Prinzessin strahlen lasst. Bitte seid dabei und säumt die Straßen, kostümiert Euch mit viel Liebe und Herz, wenn wir Beueler Wiever uns an Weiberfastnacht aufmachen, um uns das Rathaus zu holen.

Allen Jecken möchte ich auf diesem Wege viel Freude in der Session wünschen. Lasst uns zusammen ein tolles Ding drehen, das Rathaus leer fegen bzw. von den Rathausverteidigern befreien und die Geschicke unseres Stadtteils in die Hände der Beueler Wiever legen, zumindest bis Aschermittwoch! Und jetzt wird gefeiert!

Auf die Freundschaft zu Mirecourt, auf die Freundschaft unter den Damenkomitees, auf die Freundschaft, die Ihr mir erweist.

Zum Abschluss Ihrer Session schieb Ariane:

Resümee über eine schöne Zeit, die unvergessen bleibt: Meine Regentschaft als Ariane I. im Kosmos der Sterne

Nicht nur Trägerraketen (Ariane I – VI) sind den Sternen nah. Als Wäscherprinzessin Ariane I. waren die Sterne auch für mich zum Greifen nah und haben mich in meiner Session unter dem Motto „3 x Alaaf und Bonjour, Beuel is jeck met Mirecourt“ strahlen lassen. Wer 13 Sterne vom karnevalistischen Himmel holen muss, um das Rathaus an Weiberfastnacht kampflos besetzen zu können, weiß um den Zauber und Glanz der karnevalistischen Sterne. Funken der Freude und den Esprit der Beueler Wiever in die Welt versprühen – dieser Mission sah ich mich als Wäscherprinzessin Ariane I verpflichtet. Als 60. Regentin der Beueler Weiberfastnacht fühlte ich mich wie auf Wolke 7 bei meinem himmlischen Flug von Stern zu Stern. Wunderschöne Veranstaltungen taten sich wie Galaxien auf und warteten mit neuen Herausforderungen und tollen Menschen auf mich.

In der kurzen Zeit meiner Regentschaft von knapp 4 Wochen blieb keine Zeit für Höhenflüge im Kosmos der Beueler Weiberfastnacht. Mit hohem Tempo musste ich uns die Sterne vom Himmel holen und meinen Auftrag erfüllen.

Bei meinem Fotoshooting auf dem Kirchturm von Sankt Josef übte ich die ersten Gehversuche Richtung Sternenhimmel. Im Ornat war es gar nicht so einfach, die engen Treppen und die steilen Leitern im Glockenhaus der Kirche zu passieren. Obermöhn Ina Harder hat nach den ersten paar Metern bereits passen müssen, da es ihr schwindelig wurde. Für meine Wäscherinnen und mich hatte sich die Mühe und das Durchhaltevermögen aber sehr gelohnt: Wir waren den Sternen über Beuel näher gekommen und konnten vom Kirchturm aus einen herrlichen Blick auf unser schönes Beuel genießen.

Der 11.11. fiel auf einen Sonntag und Petrus war allen Tollitäten und dem närrischen Volk wohlgesonnen, denn das Wetter hielt sich. Ein schöner Auftakt, wie er besser kaum sein konnte, denn die Beueler Wiever haben den Bonner Marktplatz dominiert und ihrer Gallions gur damit ihren Rückhalt gegeben. Viele bunte Ballons und Transparente mit meinem Namen füllten den Marktplatz horizontal und vertikal aus, ein wirklich schöner Anblick für mich und meine Wäscherinnen.

Am 1. Februar fiel dann endlich der Startschuss in die Session und ich konnte meinen Feldzug Richtung Rathaus antreten: Musste ich anfänglich auf meiner Proklamation unsere Stadtobrigkeit mit köstlichen Chemiekeulen in Versuchung führen, so war dann doch schnell klar, dass mein Ziel, das Beueler Rathaus zu holen – auch ohne Blick in die Sterne – leicht und „Sternen“-klar zu erreichen war.

Die Sternenjagd begann mit meiner Proklamation, an der ich bereits den ersten Stern ergattern konnte. Alle weiteren Sterne warteten auf mich bei den vielen Veranstaltungen, bei denen ich Eure Ideen und Eure Kreativität schätzen gelernt habe: Ihr habt Euch tolle Dinge für mich ausgedacht. Das war einfach wunderschön. Jeder Auftritt wurde dadurch erst so richtig spannend für mich. Spontanität und gute „Returns“ waren gefordert. Das hat mir sehr, sehr großen Spaß gemacht. Ich wurde sogar stolze Besitzerin eines echten Sterns. Die Urkunde des Besitzes hängt gerahmt in meinem Zimmer. Nicht jeder Versuch, den Sternen näher zu kommen, glückte uns. So schwächelten meine Wäscherinnen ein wenig, als uns die Feuerwehr auf ihrer Leiter ganz nach oben fuhr. Ich glaube, unsere Schreie, eine Mischung aus Höhenangst und absoluter Begeisterung, hat ganz Beuel gehört. Wir werden dieses Erlebnis nie vergessen!

Viele Damenkomitees, Vereine, Freunde und Bekannte machten Ihre Aufwartung an meinem Empfang im Beueler Rathaus, der zwei Tage nach meiner Proklamation stattfand. Da die Beueler Stadtsoldaten an dem Tag in Würzburg weilten, übernahmen die Musikfreunde Roisdorf e.V. die musikalische Gestaltung des Empfangs. Die Musikfreunde Roisdorf wurden von meinem Großvater, Helmut Reuter, einst mitbegründet, womit ein schöner Bezug zu meiner Familie hergestellt war. Mein Papa hat mich zum ersten Tanz aufgefordert und mein Damenkomitee hat alle musikalischen Darbietungen gesanglich bis zum Schluss begleitet, wodurch nochmal eine ganz besondere Atmosphäre entstand. Die Beueler Stadtsoldaten holten ihr Versäumnis vom Empfang nach und empfangen mich in ihrem Zeughaus. Dort luden sie mich ein, ihren Auftritt in Rheinbach zu begleiten. Schon im Bus hatten wir jede Menge Spaß. Vielen Dank für die lustige Exkursion in den linksrheinischen Karneval. Dann ließen mich die Beueler Stadtsoldaten am LiKüRa-Zug als erste Wäscherprinzessin einen Kanonenschuss vom „kleenen Pitter“ abfeuern. Eine große Ehre für mich, dass Ihr mir die Waffengewalt in die Hände gelegt habt! Auf meiner Mission unsere Freude und unser Brauchtum in die Welt zu versprühen wurde ich tatkräftig von Kinderwäscherprinzessin Emma I. und Schiffer Lenn unterstützt. Die Beiden habe ich auf vielen Veranstaltungen – meist in den Kindergärten – angetroffen und sie sind mir von Mal zu Mal mehr ans Herz gewachsen. Schiffer Lenn hat sich stets um die Belange seiner bezaubernden Prinzessin gekümmert – grandios. Da hätte man neidisch werden können. Er hat die Spielregeln der Beueler Wiever jetzt schon verstanden und weiß, wer in Beuel das Sagen hat. Da kann ich nur sagen: Chapeau!

Wenn Sterne am Himmel funkeln …

Meine Regentschaft viel zusammen mit dem Jubiliäumsjahr unserer 50-jährigen partnerstädtischen Verbindung zu Mirecourt. Mit Mirecourt gelingt eine außergewöhnliche Freundschaftsbeziehung seit 50 Jahren, die ihresgleichen sucht. Es galt aber nicht nur die Freundschaft zu unseren Freunden in Mirecourt zu würdigen, sondern auch die Freundschaft, die uns mit allen Vereinen, Förderern und begeisterten Anhängern verbindet und unsere Beueler Weiberfastnacht prägt. Somit war meine Session eine „Session der Freundschaft“ und stand unter einem besonders guten Stern, dem Stern der Freundschaft. Der hellste Stern von allen war jedoch der Stern, der über Weiberfastnacht wachte. Der große Tag, auf den meine beiden Wäscherinnen und ich uns seit Wochen gefreut haben. Unser Strahlen hätte an diesem Tag nicht größer sein können, denn die Sonne strahlte mit uns um die Wette. So kamen wir auf unserem wunderschönen Wagen „Hannes“, bei sommerlichen 18°C, ganz schön ins Schwitzen. Aber, was spielt das für eine Rolle, wenn einen tausende Kinderaugen anstrahlen und alle Beueler Jecken mit einem feiern und sich mit uns freuen. Die Frage um das Beueler Rathaus ließ sich auch ohne die Hilfe sämtlicher Chemie-Keulen recht einfach klären. Tja, manchmal beinhalten Geschenke doch mehr Überraschungen, als man denkt. Die Rathausverteidiger schienen jedenfalls sehr überrascht zu sein, dass eine ganze Prinzessin in eine Glocke passte.

Glücklich, den heißbegehrten Schlüssel nun endlich in den Händen zu halten, feierten wir diesen besonderen Tag gebührend und wurden dabei von Oberbürgermeister Ashok Sridharan begleitet. So schön der Straßenkarneval auch ist, so leitete er doch die letzte Woche ein, bis Aschermittwoch meine Reise durch den Kosmos der Beueler Weiberfastnacht ein Ende nahm. Veilchendienstag wurden uns Dreien die Häubchen in meiner Hofburg, der Rheinbrücke, bei unserer Obermöhn Ina gerupft. Ja, das ein oder andere Tränchen wurde dabei verdrückt, aber es war dennoch ein schöner letzter Abend im Kreise aller, die uns begleitet und unterstützt haben. Nun blicken wir auf eine unvergessliche Zeit zurück, die uns mit viel Freude erfüllt hat. Heute tut sich der Sternenhimmel wieder auf. Er hängt diesmal voller Geigen und hält für uns eine Sternschnuppe bereit, die uns wie die unzähligen Lichter von Pützchens Markt verzaubern und ihre Funken in Beethovens Jubiläumsjahr versprühen wird.

Ich sage Euch jetzt Danke! Ihr alle habt mich wie eine echte Prinzessin getragen, mir viel Freude bereitet und mich reich beschenkt. Ganz besonderer Dank gilt meinen Wäscherinnen, die ich sehr lieb gewonnen habe, meinem großartigen Damenkomitee und der gesamten Equipe, die mich auf jedem Schritt begleitet und unterstützt haben, und natürlich meiner Familie, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Es hat mir große Freude bereitet, Eure Wäscherprinzessin unter dem „Stern der Freundschaft“ gewesen zu sein.